Hybrid Work

Damit hybrides Arbeiten zum Erfolg wird

Mit Hybrid Work hätten Sie früher im Buzzword-Bingo gepunktet. Heute nicht mehr: Immer weniger Mitarbeitende wollen täglich ins Büro fahren, um den halben Tag in virtuellen Meetings zu sitzen. Das müssen sie auch nicht mehr: Hybrides Arbeiten verbindet Büro mit Remote Work und macht uns alle flexibler, kreativer und effizienter. 

Text: Roger Hausmann, Bilder: Swisscom
29. September 2022

Mann sitzt in Raum und schaut auf Tablet

Laut dem «Work Trend Index 2022»(öffnet ein neues Fenster) von Microsoft glauben 80 Prozent der Mitarbeitenden, im Homeoffice gleich oder produktiver zu sein als im Büro, während sie sich gesünder und wohler fühlen. Kein Wunder, wollen 70 Prozent weiterhin die Freiheit haben, zu Hause und im Büro arbeiten zu können.

Hoffnungen und Kontrollverlustängste

Mit Hybrid Work können Mitarbeitende zu Hause effizient, konzentriert und produktiv arbeiten und sich im Büro mit ihrem Team austauschen, Beziehungen pflegen und gemeinsame Projekte planen oder vorantreiben. Das klingt für viele Führungskräfte zu schön, um wahr zu sein: 54 Prozent fürchten, die Produktivität ihrer Mitarbeitenden sei im Homeoffice gesunken. Zudem fühlen sich 55 Prozent der hybrid arbeitenden Befragten im Job einsamer als vor der Umstellung. Was braucht es, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erfüllen und die Kontrollverlustängste vieler Führungskräfte zu zerstreuen? 

New Work steht für modernes Arbeiten. Dabei geht es um mehr als neue Technologien – der Mensch steht im Zentrum.

«Agile Methoden, Sprints und Werkzeuge wie Kanban Boards machen transparent, wie die Arbeit verteilt ist und wie hoch die Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden ist.» 

Petra Schmidhalter, Teamlead Future Work Experience, Swisscom 

Vier Erfolgsfaktoren für hybrides Arbeiten 

Vier Faktoren entscheiden über den Erfolg der hybriden Arbeit: Technologie, Räume und Strukturen befähigen die Menschen, die Kultur und Denkweise in ihrem Unternehmen weiterzuentwickeln.  

  1. Technologie: Die richtigen Technologien sind in vielen Unternehmen bereits vorhanden. Cloud-Dienste wie Google Drive und Microsoft SharePoint für die sichere Zusammenarbeit sowie das Speichern und Teilen von Inhalten von nahezu allen Geräten aus oder Cisco Webex und Microsoft Teams für die orts- & zeitversetzte (asynchrone) Kommunikation. Was fehlt oft noch? Eine zentrale Employee Experience Plattform, um diese Asynchronität zu meistern (zum Beispiel Microsoft Viva in Teams).  
  2. Räume: Mit der teilweisen Rückkehr ins Büro müssen Räume neu gedacht werden. Das Büro ist der Ort, wo mit agilen Methoden gemeinsam Lösungen entwickelt, aber auch Beziehungen gepflegt und Kontakte geknüpft werden. Dafür braucht es andere Raumkonzepte. Etwa Sitzungszimmer für hybride Meetings, die auch Remoteworker einbinden, Fokusräume ohne Vorhänge oder flexible Möbel mit Mehrfachfunktionen. Das Büro als Begegnungsort bleibt wichtig für die Identifikation mit dem Unternehmen.
  3. Strukturen: Die (neue) Definition von Vision und Werte im Unternehmen ist essenziell für eine erfolgreiche hybride Arbeitswelt. Mit dieser Grundlage sollen Organisationen die Flexibilität bieten, anpassbar zu sein, alte Strukturen aufbrechen und Führungsrollen neu denken zu können. So können Teams für Projekte zusammengestellt, aufgelöst und neu zusammengestellt werden und für jedes Projekt die richtigen Kompetenzen integriert werden, unabhängig von Hierarchien. Jede und jeder kann so die Chance wahrnehmen, ein Coach zu sein.  
  4. Menschen: Das Gleichgewicht zwischen Büro und Homeoffice zu finden ist ein Transformationsprozess und verändert Organisation, Prozesse und Kultur grundlegend. Führungskräfte müssen vertrauen statt kontrollieren und brauchen andere OKR (Objectives and Key Results), Mitarbeitende wollen eigenverantwortlich denken und handeln und sich weitgehend selbst führen. Ein Manifesto für Leaderfunktionen könnte diesen Paradigmenwechsel fördern und unterstützen. Hybrides Arbeiten ist die Chance für Unternehmen, ihre Innovationskraft, die Mitarbeiterzufriedenheit sowie ihre Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Dafür ist ein Umdenken im Management nötig. Darum sollten Führungskräfte die Vision und Werte des Unternehmens festlegen, Teamvereinbarungen über physische und virtuelle Zusammenarbeit treffen, die Umgangsformen für hybride Besprechungen definieren und überdenken, wie die Räumlichkeiten dabei unterstützen können. 

«Wichtig ist, den Puls der Mitarbeitenden zu fühlen. Wir fragen beispielsweise alle, die im Büro arbeiten, warum sie ins Büro kommen. Aus den Antworten lernen wir viel und passen unsere Räume an.» 

Serge Bärtschi, Fachspezialist New Work, Organisations- & Personalentwicklung, Die Schweizerische Post 

Hybrides Arbeiten zahlt sich aus 

Bei New Work im Allgemeinen und Hybrid Work im Besonderen geht es mehr um Menschen und Prozesse als um Hard- oder Software. Darum ist hybrides Arbeiten kein IT-Projekt, sondern ein Change-Management-Prozess. Weniger Hierarchie und mehr Selbstverantwortung sind eine Herausforderung, aber auch eine einmalige Chance für KMU, Start-ups und Grossunternehmen. Sie steigern ihre Arbeitgeberattraktivität, Kreativität, Produktivität sowie Mitarbeiterloyalität und unter dem Strich ihren Unternehmenserfolg. 

Definition: Was heisst Hybrid Work? 

Hybrides Arbeiten ist mehr als tageweise im Büro und tageweise zuhause arbeiten. Hybrid arbeiten befreit Mitarbeitende von starren Arbeitszeiten. Die Menschen kommunizieren asynchron in Chats statt synchron in physischen und virtuellen Meetings und teilen Wissen in internen sozialen Netzwerken, damit andere die Ideen weiterentwickeln. Lesen Sie unser Whitepaper «New Work ist das neue Normal» oder entdecken Sie unsere New-Work-Lösungen, die Ihre Mitarbeitenden ins Zentrum stellen. 

Expert Talk: Hybride Arbeit erfolgreich gestalten  

In diesem Roundtable diskutieren New-Work-Expert*innen die Vor- und Nachteile von Hybrid Work, verraten Tipps aus der Praxis für die Einführung und fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.

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